In der fünften Vorlesung ging es um Software für Repositorien. Während des Studiums habe ich mich bereits einige Male mit dem Thema Repositorien beschäftigt. So habe ich mich im 1. Semester mit der Rolle der Bibliotheken in Zusammenhang mit Repositorien in Bezug auf Open Access beschäftigt und Im 5. Semester hatte ich ein Seminar zum Thema CRIS. Teil des damaligen Seminars war es innerhalb einer Gruppenarbeit eine wissenschaftliche Arbeit zu diesem Thema zu schreiben.

In dem Zusammenhang haben wir uns auch nochmals mit Repositorien beschäftigt. Dabei wurde uns schnell klar, dass es keine klare Abgrenzung zwischen einem Current Research Information System (CRIS) und einem Repositorium gibt. Dabei haben wir ein CRIS, entsprechend der Literatur, als eine System verstanden, in welchen Forschungsdaten einer Einrichtung gesammelt, verwaltet und zugänglich gemacht werden (Carr-Wiggin et al., 2019; Dempsey, 2014; Sivertsen, 2019). Diese Daten dienen der Dokumentation, Verwaltung und Kommunikation. Im Gegensatz dazu liegt bei einem Repositorium der Fokus auf den Inhalten. So werden diese darin abgelegt und zugänglich gemacht. Dabei geht es vor allem um Volltexte. Auch hier gibt es zwar Metadaten, welche das Dokument beschreiben, aber der Schwerpunkt liegt auf das zugänglich machen von Inhalten (Castro, 2014). Allerdings gibt es Bestrebungen beide Systeme zusammenzuführen oder Schnittstellen zu schaffen (Ivanović et al., 2012). Bisher habe ich mich mit dem Thema vor allem theoretisch auseinandergesetzt. Einen praktischen Bezug hatte ich jedoch bisher nicht zu diesem Thema. In diesem Modul sollten wir uns nun auch praktisch mit einer Software auseinandersetzen. Zunächst ging es aber auch hier um die Theorie. Anders als in dem Seminar wurde hier nicht von einem CRIS gesprochen sondern ausschließlich von einem Repositorium. Dieser Begriff wurde nun aber für Systeme verwendet, welche Volltexte zugänglich machen aber auch Forschungsdaten. Dies entspricht auch den Bemühungen, welche ich im vorherigen Abschnitt erwähnte, CRIS und Repositories zusammenzuführen. Dabei spricht man von Open Access bei Volltexten bzw. Publikationen, das heißt sie werden öffentlich, kostenfrei zugänglich gemacht, wobei es hier verschiedene Vorgehen gibt. Zum einen gibt es den grünen Weg, welcher bedeutet, dass gleichzeitig oder auch zeitlich verzögert eine Zweitveröffentlichung auf einem Dokumentenserver zur Verfügung gestellt wird, sprich in einem Repositorium (Gantert, 2016). Zum anderen gibt es den goldenen Weg. Hierbei handelt es sich um die Erstveröffentlichung, häufig in Open-Access-Zeitschriften bzw. Open-Access-Verlagen (Gantert, 2016). Bei Forschungsdaten spricht man von Open Data. In der zuvor erwähnten Gruppenarbeit des Seminars haben wir uns mit der Fragestellung beschäftigt, inwiefern Synergieeffekte genutzt werden könnten, wenn mehrere Institutionen gemeinsam ein CRIS betrieben werden würden. Denn die Vorteile solcher Systeme haben wir erkannt und nun wollten herausfinden ob durch ein gemeinsames Betreiben eines Systems diese Vorteile bestehen bleiben und weitere hinzukommen würden oder ob dies sogar Nachteile mit sich bringen würde. So war es nun spannend sich nun auch mal praktisch mit einer Software auseinander zusetzen.

Mittlerweile gibt es verschiedene Softwareanbieter und in der Vorlesung haben wir uns nun mit der Software DSpace auseinandergesetzt und praktisch angewendet. So stand uns eine Community zur Verfügung innerhalb dieser wir eine Subcommunity erstellen mussten. In dieser Subcommunity erstellte jeder eine Collection und in dieser konnte dann ein Dokument eingereicht werden. Dies war ziemlich verschachtelt und ergab im ersten Moment nicht so viel Sinn. Mit dem Hinweis des Rechtemanagements war dies schon eher nachvollziehbar. Denn Rechte werden auf Ebene der Community vergeben und diese beziehen sich auf alle dazu gehörenden Collection. Da wir nun eine große Gruppe waren und jeder eine Community mit eigenen Rechten haben sollte musste jeder zunächst eine Community (Subcommunity) erstellen. Ohne eine konkrete Anleitung hätte ich diese Aufgabe nicht selbst lösen können. Da das Vorgehen doch ziemlich komplex war.

Verwendete Literatur:

Carr-Wiggin, M., Rothfus, M., Barrett, A., & Bourne-Tyson, D. (2019). Implementing a Current Research Information System (CRIS) in Canada. Proceedings of the IATUL Conferences. https://docs.lib.purdue.edu/iatul/2019/value/3

Castro, P., (2014). 7 things you should know about Institutional Repositories, CRIS Systems, and their Interoperability. COAR. Abgerufen 03. Dezember 2021, von https://www.coar-repositories.org/news-updates/7-things-you-should-know-aboutirs/

Dempsey, L., (2014). Research information management systems—A new service category? Abgerufen 03. Dezember 2021, von http://orweblog.oclc.org/archives/002218.html

Gantert, K. (2016). Bibliothekarisches Grundwissen (9., vollständig neu bearbeitete und erweiterte Auflage). Berlin: De Gruyter Saur.

Sivertsen, G. (2019). Developing Current Research Information Systems (CRIS) as Data Sources for Studies of Research. In W. Glänzel, H. F. Moed, U. Schmoch, & M. Thelwall (Hrsg.), Springer Handbook of Science and Technology Indicators (S. 667– 683). Springer International Publishing. https://doi.org/10.1007/978-3-030-02511-3_25