Die Agenda der letzten Vorlesung beinhaltete mehrere Themen. So ging es zunächst mit einem Nachtrag los. Hierbei ging es um Suchmaschinen und Discovery-Systeme. Hierfür haben wir uns den jährlichen Library System Report von Marschall Breeding angeschaut. Dieser vermittelt einen Marktüberblick über die Discovery-Systeme und Anbieter, die es auf dem Markt gibt. Dabei ist auffallend, dass es nur wenige Anbieter gibt, welche den Markt bedienen.

Das spannendere Thema waren im Anschluss die Praxisberichte der Dozenten. Hier wurden Beispiele von Projekten gezeigt, an denen sie arbeiteten. So auch die Entwicklung des Onlinekatalogs für das Deutsche Literaturarchiv Marbach. Dieses Projekt fand ich vor allem spannend, da es eine Mischung aus Museum, Bibliothek, Archiv ist. Noch vor einem Jahre habe ich im in der Bibliothek eines Museums gearbeitet und von der dortigen Beschäftigung kenne die Situation, dass einzelne Bestände in unterschiedlichen Katalogen recherchierbar sind. So gab es in dem Museum auch einen Archivbestand, einen Bibliotheksbestand und natürlich die Sammlung der Museumsobjekte. Die Lösung mittels eines Discovery Systems, den gesamten Bestand über ein User Interface durchsuchbar zu machen fand ich aus diesem Grund sehr interessant. Während der Vorstellung konnte ich auch die erwähnten Herausforderungen gut nachvollziehen, wie zum Beispiel das Finden von Gemeinsamkeiten innerhalb der verschiedenen Datenbestände. Denn diese braucht es, um später auch Facetten anzulegen, mittels welcher in der Anwendung gefiltert werden können. Hier wurden aber auch die Bedürfnisse der Nutzergruppe berücksichtigt, denn auch wenn man in allen Beständen suchen kann, gibt es durchaus NutzerInnen, welche in einem bestimmten Bestand suchen wollen. Dabei befindet man sich aber immer noch auf der gleichen Seite in der Suchmaske, so sind die verschiedenen Bestände besser integriert.

Das Schaubild, welches zeigt wie das Projekt umgesetzt wurde, erinnerte an das Schaubild des Kurses. Irritierend allerdings zunächst, dass es auf der rechten Seite 3 Wege sind und es mit einem anfängt, quasi genau andersherum. Aber hier ging es darum die einheitlichen Daten unterschiedlich zu Verfügung zu stellen. So endete ein Weg bei Typo3, was dann das User Interface für die Nutzerinnen bildet, während es noch einen Weg gibt der bei OpenRefine endet und den MitarbeiterInnen im internen System Zugriff gibt.

Als abschliessendes Thema ging es um Linked Data. Auch dies ist ein spannendes Thema, da es sehr aktuell ist. Hier haben wir uns Bibframe angeschaut, welches als Nachfolgeformat von MARC21 entwickelt wurde. Dieses orientiert sich an FRBR und RDA. Dies erscheint mir sinnvoll, da diese in Bibliotheken seit einigen Jahren angewendet werden. Bibframe erinnert mit dem Datenmodell Work, Instance und Item stark an FRBR wo es um Entitäten geht (Werk, Expression, Manifestation, Exemplar). Mit dem Vorwissen zu FRBR war es leicht nachvollziehbar wie das Modell zu Bibframe aufgebaut ist, der Unterschied hier ist, dass es bei FRBR eine Entität mehr gibt, so scheint es mir hier das Work (Bibframe) unter FRBR nochmals unterteilt ist in Werk, Expression. So folgt dieses Bibframe dem Linked Data Prinzip, d.h. ein Verlag wird z. B. nur einmal angelegt und eine Instance, bspw. ein Buch wird mit dem Verlag verknüpft. Ein Exemplar (Item) wiederrum wird an die Instance gehangen. So können ganze Beziehungen mit Hilfe von Verknüpfungen besser abgebildet werden. Das Bibframe Vocabulary erinnert an RDA. So ist das Ganze ist strukturiert und standardisiert, wodurch verschiedene Feldbezeichnungen vermieden werden.

Ein anderes Beispiel für Linked Data Modell in Bereich Archiv ist Records in Context (RiC). Auch hier wird mit Entitäten gearbeitet, allerdings wirkt dies doch komplexer auf mich und so war es für mich nicht so einfach nachvollziehbar. Die einzelnen Entitäten konnte ich nicht ganz nachvollziehen, aber den Ansatz von Linked Data und die Möglichkeit Beziehungen durch Verknüpfungen aufzuzeigen konnte ich auch hier erkennen.